Allgemeine Panik
Ein Leben wie das von Freddy Otash kann nur an einem einzigen Ort enden: im Fegefeuer. Dort sitzt seit nunmehr 28 Jahren der kettenrauchende, trinkende, sexbesessene und alles belauschende Spürhund Hollywoods fest. Otashs Karriere füllt mehrere Leben, sein Leben mehrere Bücher: Marinesoldat im Zweiten Weltkrieg, Polizist beim LAPD, Privatdetektiv, schließlich in den Fünfzigerjahren wichtigster Redakteur des Boulevardmagazins Confidential, das die kleineren und größeren Perversionen der amerikanischen Prominenz an die Oberfläche zerrte und mit Lust der Öffentlichkeit zum Fraß vorwarf. Aber jetzt will Freddy endlich raus aus der Vorhölle, und dazu muss er die Wahrheit sagen.
Bei Ellroy gibt es nur eines: Entweder liebt man ihn oder man findet seinen Schreibstil schon auf den ersten Seiten widerlich oder obszön, was er auch ist, und legt das Buch wieder auf die Seite. Aber darum geht es, das man leider viel zu oft etwas von sich in seinen Charakteren wiederfindet und das gefällt uns nicht. Der neue „Held“ seiner Geschichte ist ein mieser Reporter, der in seiner Laufbahn einiges an Schmutz über die Größen Hollywoods gesammelt hat und nun seine Beichte ablegt. Wer L.A. Confidential gelesen oder gesehen hat kommt voll auf seine Kosten!
Empfohlen von Thomas Coenen
Allgemeine Panik – James Ellroy, übersetzt von Stephen Tree
Gebunden 26,00 € – Ullstein