Mandel
Eine ergreifende Geschichte darüber, wie Liebe, Freundschaft und der Mut, sich anderen zu öffnen, ein Leben für immer verändern können. Der Junge Yunjae ist ein Außenseiter. Eine angeborene Erkrankung macht es ihm schwer, Gefühle wie Angst, Freude oder Wut zu empfinden. Als er von einem Tag auf den anderen auf sich allein gestellt ist, wächst er über sich hinaus, schließt überraschend Freundschaft und weckt Kräfte in sich, die er nie für möglich gehalten hätte …
Yunjae hat Alexithymie. Durch die verkleinerte Amygdala in seinem Gehirn kann er nur schwerlich Emotionen bei anderen, wie auch bei sich selbst erkennen und deuten. Wir begleiten ihn in „Mandel“ von früher Kindheit an, bis ins späte Teenager-Alter. Mir gefällt besonders gut, wie einfühlsam die Geschichte verfasst ist. Auch die Charaktere fühlen sich sehr real und nahbar an und tragen sehr viel zur Entwicklung der Handlung als auch der Entwicklung Yunjaes bei. Die Autorin, Won-Pyung Sohn, ist im Übrigen auch Drehbuchautorin, was man diesem Roman wirklich angemerkt hat; im positiven Sinne. Er liest sich von der Spannungskurve wie ein Film und auch einige Stellen sind so verfasst, dass sich das Geschehene vor unserem inneren Auge wie eine Szene aus einem Film abspielt.
Empfohlen von Wiebke Nissen
Mandel – Won-Pyung Sohn, übersetzt von Sebastian Bring
Gebunden 24,- € – Blumenbar Verlag